Newsbericht aus der BrettspielWelt

Niagara-Flussgeister Beschreibung.

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Kanada ist schön

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Kanada ist schön, seine Landschaften weitläufig und bunt, Elche grasen in Auen und Hainen, Biber bibern durch den Wald, Büffel büffeln - ein schönes Land. Ach ja, Wasserfälle gibt es auch noch.

Der Fluss, der zu den Wasserfällen führt, liegt allerdings zu großen Teilen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Und im Prinzip wollen wir ja auch gar nicht nach Kanada, denn das ist im Wesentlichen unten, hinter dem Wasserfall. Also bleiben wir in den USA, und die Leser werden es nun wissen, wir sind am Niagara. Das Spiel des Jahres 2005 hat eine Erweiterung bekommen und die turnt nun auch durch die BSW. Und wo wir beim Turnen schon sind, in den USA ist es auch nicht so übel, da turnen ja auch Elche und Biber herum, wie wir gleich sehen werden. Und so manch Spieler wird sie lieben lernen.

Fluss mit Geist

Zunächst einmal ist jedoch alles scheinbar beim Alten geblieben. Unsere wackeren Steinchensammler wollen weiter wacker Steinchen sammeln und kanuen daher den Fluss aufwärts und abwärts, immer auf der Suche nach dem einen, dem besonderen Stein, der der Herzensdame - oder zumindest dem Händler - gefällt. Immer noch rudern sie verschieden schnell und hoffen, dass sie der Strom nicht mitreißt, immer ein Auge auf die Bewölkung am Himmel werfend. Und immer noch entwerfen sie ihre Pläne gleichzeitig und geheim, was zu manch liebsamer, aber auch manch weniger prickelnder Überraschung führt.

Aber wie so oft, so sind auch hier die kleinen Dinge nicht zu unterschätzen. Zum Beispiel ein größeres kleineres Ding, das doppelt große Boot. Es fasst zwei Steine und könnte die Sammelei erheblich beschleunigen, wenn es richtig eingesetzt wird. Und wenn nicht auf einmal dieser komische Strudel im Fluss wäre. Klar kann man den umschiffen, aber das kostet auch Zeit, und plötzlich finde ich mich weiter in Richtung Kanada wieder, als ich eigentlich wollte. Langsam strömt der Strudel nordostwärts, doch gerade, als man ihm hinterherwinken wollte, bahnt sich in diesen unruhigen Zeiten ein neuer an. Vielleicht empfiehlt es sich, einfach mal noch schneller als bisher zu rudern? Oder sich mit dem Lasso am Ufer zu verankern, um nicht vom Fluss mitgerissen zu werden, und den armen Mitsammlern zuzulächeln, während sie in der Gischt abtauchen?

Sicherlich hilfreich ist es jedoch, sich mit den alten Flussgeistern gut zu stellen. Beim Badenden Biber gut Wetter zu machen kann einem auch wirklich gutes Wetter verschaffen, und der tosende Fluss wird ein braves Bächlein. Zumindest kurzfristig. Und der Eilende Elch gibt einem noch einmal einen Extraschub Kraft in die Arme, wenn es darauf ankommt - doch ihn zu suchen und besuchen erfordert schon Mut, und viel Timing am Rande des Abgrundes.

Viel Neues

Die "Flussgeister"-Erweiterung zu Niagara beinhaltet gleich mehrere neue, aufeinander abgestimmte Spielelemente. Zusätzliche Karten ermöglichen schnelleres und flexibleres Rudern oder die entspannte Ruhepause. Ein unbetretbares (aber passierbares) Strudelfeld macht den schon vorher nicht wirklich lieben Fluss noch einen Tick wilder, doch die beiden Flussgeister sind den Spielern ja wohl gesonnen. Und was die großen Boote betrifft: ich will ja niemanden zum Dieben auffordern. Gehen täte es allerdings schon.

Mit der Erweiterung passiert immer noch ein bisschen mehr auf dem Spielfeld, mehr Action allenthalben, und man darf die Mitspieler noch ein bisschen mehr ärgern. Auch wird das Spiel einen entscheidenden Tick flotter und schneller. Wer Niagara mag, der wird die Flussgeister lieben, und den anderen sei es auch mal angeraten. Insbesondere, wenn man ein klitzekleines Bisschen zur Schadenfreude neigen sollte.